Ich HASSE Fasnacht, wirklich ich hasse Umzüge, Sitzungen und Büttenreden. Die sind nicht witzig. Auch irgendwelche Umzugswagen und Aufführungen im Rahmen von Fasnacht sind einfach nur grauselig und unnötig. Als ich früher in Mainz gewohnt habe, wollten die ja tatsächlich mal mein Auto abschleppen wegen Fasnacht. Unfassbar. Wenn ich nur 1% an Fasnacht gut finden muss, dann sind es die Fasnachtsküchlein, bei uns Kreppel genannt.          

Wo sagt man Kreppel?

Also da wo meine Eltern wohnen, da wo ich jetzt wohne und auch bei den Eltern von Anneliese sagt man Kreppel. Diskussion abgeschlossen, ob man sich dafür noch andere Namen ausdenken muss. Höchsten Krebbel darf man noch sagen, wenn man pälzisch spricht. Aber Berliner, Pfannkuchen und Krapfen sind es definitiv nicht. Da wo ich herkomme gibt es auch keine Mozart-Kreppel, Schwarzwälder-Kirsch-Kreppel oder Nuss-Nougat-Kreppel. Es gibt welche mit roter Marmeladenfüllung und welche ohne. Und sie sind immer in Kristallzucker gewendet.

Kreppel selbst machen – aber bitte die Profiversion

Kreppel kann man nicht nur beim Bäcker kaufen, man kann sich auch selbst machen. Und dann schmecken sie ehrlich gesagt noch 10-mal besser. Ich spreche hier aber sicher nicht von der Backofenversion, sondern von der echten, in Öl ausgebackenen Variante. Jetzt kommt es, dass wir von Annelieses NFL-Party am Sonntag noch eine Fritteuse haben. Und solange der Besitzer die nicht zurückfordert, werde ich jetzt mal ordentlich Frittieren. Macht man ja sonst nie und ist zu aufwendig, stinkt, ungesund und überhaupt. Das heißt, bei mir gibt es heute ein Rezept für selbstgemachte, frittierte Kreppel.

Warum Kreppel mit Kardamom?

Eigentlich war es so, dass ich einen Kuchen backen wollte. Ich stöberte mal wieder in dem nordischen Backbuch  „Zimtschnecken und Blaubeerkuchen“ und stieß ziemlich direkt auf diese Kardamom-Donuts. (Noch so ein Wort für Kreppel, offensichtlich). Ich fand die Idee, die Kreppel mit einem Hefeteig, wenig Zucker und Kardamom zuzubereiten auf Anhieb ziemlich gut und gelungen für meine Frittiert-Experimente. Ganz selten passiert es, dass ich Rezepte noch am gleichen Tag verblogge, aber die haben mich heute so überrascht, dass ich das Ergebnis mit euch teilen möchte.

Kreppel mit Kardamom

Zubereitungszeit 15 Minuten
Backzeit 25 Minuten
Gesamtzeit 40 Minuten
Gericht Kleinigkeit, Nachspeise

Zutaten
  

Für ca. 20 Stück

  • 80 g Butter
  • 300 ml Milch
  • 2 Eier
  • 85 g Zucker
  • 7 g Trockenhefe
  • 500 g Weizenmehl Type 550
  • 2 TL Kardamom gemahlen

Anleitungen
 

  • Die Butter und die Milch in einem kleinen Topf leicht erwärmen, sie sollte handwarm sein, so dass die Butter schmilzt. Dann alles anderen Zutaten dazugeben und mit den Knethaken des Handrührers oder einer Küchenmaschine mind. 5 Minuten gut kneten.
  • Den Teig an einem warmen Ort mindestens 45 Minuten ruhen lassen.
  • Entweder in einem kleinen Topf oder in einer Fritteuse reichlich Öl erhitzen, maximal 170 °C. Einen hohen Becher mit sehr heißem Wasser bereitstellen und darin zwei Esslöffel anfeuchten. Mit den feuchten / nassen Esslöffeln nun kleine Teiglinge abstechen. Diese dürfen nicht zu groß sein, da der Kreppel sonst innen roh bleibt. Also höchstens esslöffelgroß.
  • Die Kreppel nach und nach frittieren bis sie goldbraun sind, das dauert so ca. 5 Minuten. Vor dem Verzehr mit Puderzucker bestäuben, denn sie sind nicht sehr süß.
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