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In meinem letzten Spargel-Rezept habe ich euch ja schon berichtet, dass ich glücklicherweise in einem großen Spargelanbaugebiet wohne und somit regionaler als regional meinen Spargel kaufen kann. Ich könnte ihn sozusagen selbst auf dem Feld ernten, gäbe es denn, wie bei Äpfeln und Erdbeeren auch, ein Selbsterntefeld für Spargel. Da ich auf meinen Joggingrunden schon so ziemlich jedes Spargelfeld der näheren Umgebung erkundt habe, weiß ich, sowas gibt es hier leider nicht. Lieber werden für die Spargelernte „günstige“ Hilfskräfte aus Osteuropa engagiert. Ein Grund mehr, dem Spargel mal genauer auf den Grund zu gehen. Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass Spargel zu 92 % aus Wasser besteht – trotzdem ist es eines der Lieblingsgemüse von uns Deutschen. Der Spargel schmeckt also pur nach recht wenig, deswegen neigen wir dazu, ihm in Wasser auch noch die letzten Vitamine herauszukochen, ihn in Soße zu ersticken und dazu einen würzigen Schinken zu genießen. Spargel pur, da würden die meisten schon einen Rückzieher machen. Dabei kann er so gut schmecken, der Spargel. Wenn man bei seiner Zubereitung ganz vorsichtig und sachte mit ihm umgeht. Seine Aromen zum Beispiel auf dem Grill hervorkitzelt oder ihn im Bratschlauch langsam dünstet. Besonders interessiert hat mich, warum Spargel immer unter kleinen aufgeschichteten Erdwällen wächst. Herausgestellt hat sich, dass nur der weiße Spargel auf diese Weise angebaut wird, denn er soll „oberiridisch“ vor Sonne geschützt, in dem Erdwall wachsen. Sobald sein Köpfchen das Licht erblickt, wird er mit einem Spargelstecher geerntet. Die Stangen wachsen so schnell, dass man auf großen Feldern sowohl morgens als auch abends erntet. Der grüne Spargel hingegen wächst in einem flachen Beet und darf geerntet werden sobald er ca. 15 cm aus dem Boden schaut. Meine Idee vom Selbsterntefeld kommt bei den Bauern nicht gut an, denn Ungeübte ruinieren die Erdwälle und somit den nachkommenden Spargel, der bis zum Johannitag im Juni geerntet werden kann. Ein geübter Spargelstecher hingegen schafft ca. 130 Kilo am Tag – je nach Sorte wird der Spargel im April für ca. 9 Euro das Kilo verkauft. Das macht einen Umsatz von 1170 Euro, davon bekommt der Arbeiter 4 -6 Euro die Stunde. Er verdient also am Tag weniger als 100 Euro. Und doch wollen die meisten Osteuropäer davon ein ganzes Jahr leben, bis es im nächsten Jahr wieder für 2 Monate nach Deutschland zur Spargelernte geht. Auch die SZ widmet sich in einem Kommentar dieser Problematik. Ein Grund mehr, den Spargel in Maßen zu genießen, bei seiner Zubereitung Zurückhaltung zu üben und mal auf Fertigsoßenprodukte zu verzichten. Zum Beispiel in einer frühlingshaften Frittata zu frischem Weißbrot und einer salzigen Butter.

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Für 4 Personen:

8 Stangen grünen Spargel Ca. 15 frische Bärlauchblätter 300 g Spinat (frisch oder TK) 4 Eier 100 ml Milch Eine Hand voll Parmesan Salz, Pfeffer, Muskatnuss Rote-Rüben-Kresse Ich habe den Spinat mit einer kleinen Zwiebel in etwas Butter angedünstet und dann zusammen mit dem grünen Spargel und dem Bärlauch in einer großen, leicht gefetteten Form ausgelegt. Die 4 Eier mit 100 ml Milch, Salz, Pfeffer und Muskatnuss sowie dem Parmesan verquirlen und über dem Gemüse verteilen. Die Frittata ca. 25 Minuten auf 180 Grad backen. Nach dem Backen das Ganze mit etwas Rote-Rüben-Kresse bestreuen und mit einem leckeren Brot servieren.

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