Ich bin mir sicher, der ein oder andere von euch fragt sich, wann es hier mit Weihnachtscontent losgeht. Ich muss euch leider enttäuschen. Die wenigen gebackenen Plätzchen sind bereits verspeist, der Glühwein getrunken und die Menü-Zusammenstellung überlasse ich anderen. Zum Beispiel der lieben Natalie. Dort solltet ihr unbedingt vorbeischauen, wenn ihr auf der Suche nach einem fantastischen vegetarischen Weihnachtsmenü seid.
Bei uns wird es, wie jedes Jahr, an Heiligabend ein Büffet geben. Das ist ein großer Tisch mit kalten und warmen Speisen, von dem jeder das essen kann, was er mag. Erst am 25. Dezember wird groß aufgetischt, es gibt drei verschiedene vegetarische Hamburger. Doch darüber berichte ich ein anderes Mal.
Vielmehr genieße ich es, in den stressigen Wochen vor Weihnachten, wenn es überall Süßes und Alkoholisches in rauen Mengen gibt, wenn Gänse, Enten und Rinder geschlachtet werden, um als feine Braten verspeist zu werden, das bodenständige, leicht und schnelle Essen zu kochen, das glücklich, satt und zufrieden macht. Es muss kein Schnickschnack geben und mit Sicherheit kein stundenlanges Kochen. Viel mehr verbrauche ich die restlichen Zutaten aus meinem Saisongarten, koch feine Kartöffelchen, leckere Rohkostsalate und die ein oder andere heiße Suppe.
Das heutige Gericht stammt aus einem wunderbaren, neuen Kochbuch, das durch Zufall den Weg zu mir gefunden hat. Ich gebe ganz offen zu, ein Kochbuch mit dem Titel Kohl: Rezepte mit dem Evergreen*
wäre im Buchladen nicht in meiner Einkaufstasche gelandet. Warum eigentlich nicht, frage ich mich jetzt, nachdem ich schon das ein oder andere nachgekocht habe. Ganz entspannt und doch mit viel Expertise erzählt Hildegard Möller über den Kohl in Deutschland. Wie wir ihn seit Jahren essen, zubereiten und anbauen. Man erfährt, dass Grünkohl viermal mehr Vitamin C hat als Zitronen, die meisten in als Pinkel kennen und er, entgegen der verbreiteten Meinung, auch ohne Frost ganz aromatisch schmeckt. Deshalb verpackt sie ihn gleich in köstliche Salate, süße Brownies und in cremiges Rührei.
Warum nicht, denke ich mir, als ich die ersten Wirsingblätter zu Chips verarbeite und den Rotkohl in meinem Smoothie püriere? Kohl hat so oft dieses angestaubte Image, zu viele denken an Kohlsuppe und Rouladen, zu wenige an knackige Rohkost, unglaubliche Geschmacksträger für Gewürze und die Vielfalt der Köpfe. Die Rezepte sind vegetarisch, viele auch vegan und ab und zu wird eine passende Fleisch- oder Fischbeilage empfohlen.
Fotos, Rezepte und Hintergrundinfos machen das Buch zu meinem Kochbuchliebling 2016, weshalb ich es für jeden Hobbykoch als Geschenk empfehlen kann.
Wer noch überzeugt werden muss, der probiere folgendes Gericht.
Pellkartoffeln mit Rotkohl-Tsatsiki
Zutaten
- 500 g kleine Kartoffeln
- 250 g Rotkohl
- 1 EL Weißweinessig
- 1 EL Olivenöl
- 200 g Crème fraîche oder Naturjoghurt
- 200 g Quark
- 3 Knoblauchzehen
- Optional: 100 g Feta
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Kartoffeln in wenig Wasser und im geschlossenen Topf garkochen. Währenddessen Rotkohl putzen und sehr fein hobeln. Dazu eignet sich ein V-Hobel oder eine Mandoline. Ein scharfes Messer funktioniert auch. In einer großen Schüssel mit Essig, Öl und etwas Salz gut mischen und ca. 20-30 Minuten ziehen lassen. Dann Crème fraîche, Quark, sehr fein gehackten Knoblauch, Salz und Pfeffer untermischen. Auch fein zerbröselter Feta passt hervorragend. Würzig abschmecken. Wer möchte serviert dazu Dill oder Petersilie. Heiße Kartoffeln mit Rotkohl-Tsatsiki servieren.
- Wer wie ich oft, das Problem hat, nur große Rotkohlköpfe zu finden, kann mit seinem Rest dieses leckere Krautgemüse oder einen knackigen Salat zubereiten.
*Affiliate-Link (Wenn du das Buch über diesen Links kaufst, verdiene ich daran ein paar Cent und kann mir in ein paar Jahren davon selbst ein neues Kochbuch kaufen.)
Ich liebe Pellkartoffeln und den Rotkohl-Tsatsiki probiere ich die Tage mal aus. 🙂
Hallo Lena,
Oh, das klingt nach einem Buch für mich, ich bin immer auf der Suche nach Kohlrezepten, um das regionale und saisonale Gemüse öfter zu verwenden. Das vorgestellte Rezept klingt gleich mal sehr gut, merke ich mir auch.
Gruss,
Sarah
Superlecker! Hatte noch Rotkohl übrig und es stellte sich die Frage: was nun? Es war einfach unglaublich lecker und ist fest im Speiseplan aufgenommen.
Liebe Johanna, das freut mich sehr. Du hast recht, es ist so simple und einfach so lecker. LG Lena