Ich hab die beste Urlaubsvertretung überhaupt, denn heute ist Natalie aus dem Holunderweg 18 zu Gast. Ich kenne sie schon seit ich angefangen habe zu bloggen und in den letzten Jahren hat sich daraus eine tolle Freundschaft entwickelt. Genau wie ich, macht sie sich bald selbstständig und ist die perfekte Essgeschichten-Erzählerin. Ihr werden gleich sehen, wie toll sie von ihrem Saisongarten berichtet und für alle, die unbedingt noch Mangold loswerden müssen, ist die Mangold-Erdnuss-Suppe genau das Richtige. Schaut unbedingt im Holunderweg vorbei.     

Natalies Saisongarten

Ich stehe auf dem Acker. Im Matsch, im Staub, auf Erde, die steinhart geworden ist. Wische mir den Schweiß von der Stirn, das Regenwasser. Weine ein bisschen, weil es so anstrengend ist, liebe die körperliche Arbeit. Ich schwitze, ich friere, bin nass bis auf die Knochen. Habe keinen Schimmer, was da wächst, fachsimpele über natürliche Wege, Kartoffelkäfer zu bekämpfen und den richtigen Erntezeitpunkt von Kohlrabi.

Das erste Jahr mit einem Saisonacker liegt hinter mir und es war eine so gute und lehrreiche Erfahrung. Und das habe ich Lena zu verdanken. Denn immer wieder las ich von ihrem Saisonacker , sah Bilder auf Instagram  und hörte neugierig und ein bisschen neidisch von ihren Ernteerfolgen. Das will ich auch und im März buchte ich spontan einen Mietacker. Sah mich in der Abendsonne Zucchini pflücken. So kam es auch. Nur, dass es in Stuttgart abends auch oft und gerne noch 30 Grad warm ist. Oder man denkt, man schafft es noch vor dem Regel eben mal… Nee. Schafft man nicht. Es ist überraschend anstrengender als gedacht, aber es ist auch so eine befriedigende Arbeit, weil das Tun direkte Auswirkungen hat. Und wie toll es ist, etwas zu kochen, das ausschließlich aus selbst angebauten und geernteten Lebensmitteln besteht! Außerdem wurden Leidenschaften geboren: Einkochen, biologische Schädlingsbekämpfung (Schmierseife und Kaffeesatz!) und die ideale Tomatenpflanzenpflege. Und die drängende Frage: Was machen wir bloß mit dem ganzen Mangold?!

Mangold – eine unendliche Geschichte

Wer Mangold im Garten oder im Hochbeet hat, hat sozusagen ein Perpetuum Mobilé. Wenn man immer nur die großen, äußeren Blätter an der Mangoldpflanze abschneidet, hat man von Mai bis Ende Oktober ununterbrochen Mangold zur Verfügung. Mangold kann man wie Spinat zubereiten, also einfach waschen, in Streifen schneiden (die Stiele vom Mangold kann man mitessen) und mit etwas Butter und gehackten Schalotten in eine Pfanne geben. Den Mangold zerfallen lassen und zum Beispiel mit Pasta essen. Aber auch in allen anderen Rezepten lässt sich Spinat durch Mangold ersetzen. Ich habe die mit Mangold prall gefüllten Ikea-Beutel, die großen blauen, nicht gezählt, die ich in diesem Jahr vom Acker heimgeschleppt habe, irgendwann haben die Tiefkühltruhe und die Arbeitskollegen gestreikt. Bloß kein Mangold mehr! Ach doch, ein bisschen geht noch. Diese Mangold-Erdnuss-Suppe läutet für mich immer den Herbst ein, selbstverständlich ist sie auch ein tolles Frühlingsgericht.

Mangold-Erdnuss-Suppe

Zubereitungszeit 25 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten
Gericht Beilage
Portionen 2 Portionen

Zutaten
  

  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 1 Schalotte oder kleine Zwiebel
  • 300 g Mangold
  • 1 mittelgroße Kartoffel
  • 3 EL Erdnussmus
  • 2 EL Olivenöl
  • geriebene Muskatnuss
  • Salz
  • ggf. einen guten TL Butter
  • Kürbiskernöl, Sahne, Kokosmilch, Creme fraiche, geröstete Kerne und Saaten zum Servieren

Anleitungen
 

  • Die Schalotte schälen und fein würfeln. In 2 EL Olivenöl glasig anschwitzen. Gemüsebrühe hinzugeben und aufkochen lassen.
  • Währenddessen den Mangold waschen. Das untere Ende des Stiels abschneiden. Die Mangoldblätter und die Stiele in der Mitte teilen, in Streifen schneiden und in die kochende Gemüsebrühe geben. Kartoffel schälen, grob würfeln und ebenfalls zum Mangold geben. Den Herd auf mittlere Temperatur runterdrehen und den Mangold 10-15 Minuten leicht in der Gemüsebrühe köcheln lassen.
  • Den Topf nun vom Herd nehmen und die Mangoldsuppe pürieren, bis sie gleichmäßig cremig ist. Wer mag, kann einen guten TL Butter während des Pürierens hinzufügen. Anschließend das Erdnussmus hinzugeben und gut mit einem Schneebesen oder Löffelverrühren, so dass sich das Erdnussmus gleichmäßig in der Mangoldsuppe verteilt. Zum Schluss kann die Mangold-Erdnuss-Suppe noch mal erwärmt und mit Salz und einer guten Prise geriebener Muskatnuss abgeschmeckt werden.
  • Auf den Tellern kann die Mangold-Erdnuss-Suppe noch mit einem Schuss Sahne oder Kürbiskernöl, einem Klecks Creme fraiche sowie gerösteten Saaten und Kernen getoppt werden.
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Besonders fein schmeckt die Suppe mit selbstgemachter Instant-Gemüsebrühe.

Wundere dich nicht, falls deine Suppe nicht so leuchtend grün wird, wie meine – das hängt von der Mangoldsorte ab. Benutzt du Mangold mit roten Stielen, wird die Suppe eher dunkelgrün oder bräunlich.

Magst du auch so gerne Mangold? Und was kochst du am liebsten mit Mangold? Falls du noch nach weiteren Mangoldrezepten suchst, schau dir doch mal diese an:

 

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Ich wünsche dir Schönes

Natalie