Ich kann mich an viele Dinge aus meiner Kindheit und Jugend erinnern. Wo ich mit Leuten wann war, was ich und meine Freunde dabei anhatten, über welche Themen wir dabei geredet haben und natürlich auch noch an viele Gefühle die dabei im Spiel waren. Sehr gut und gerne erinnere ich mich an meine Grundschulzeit. Ich habe die Schule geliebt. Zumindest bis zur 5. Klasse, ab da war es weniger schön. In der 3. und 4. Klasse hieß meine Lehrerin Frau Engel-Schmitt. Ich fand sie toll und hab sie genauso geliebt, wie ich die Schule geliebt habe. Und wie man es als kleines Kind so tut, man duzt seine Lehrer, man umarmt und küsst sie und man fragt sie dauernd nach viel zu privaten Sachen. Weil man eben alles über diesen lieben Menschen erfahren will. Sie verriet mir damals auch, dass ihr Lieblingsessen Pellkartoffeln mit Quark sei. Auch wenn ich sie heute etwas besser verstehen kann, so schien mir damals diese Wahl einfach nur absurd.
Warum sich mein Lieblingsessen immer mal wieder ändert
Fragt man mich selbst nach meinem Lieblingsessen, so ist das seit vielen Jahren Pizza. Und zwar in allen Kombinationen, auch als Pizza Bianca und auch die, die ich nicht selbst mache. Ich könnte immer, überall und jeden Tag Pizza essen. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Trotzdem kommen immer wieder Gerichte dazu, die mich so überraschen und mir so gut schmecken, dass ich sie oft nochmal koche und auch an Freunde weiterempfehle. Seit kurzer Zeit geht es mir so mit Sellerieschnitzel im Cornflakesmantel mit veganer Bratensoße.
Wenn einem ein Sellerie vor die Füße fällt
Seit ich so Probleme mit meinen trockenen Augen habe, gehe ich jeden Tag in der Mittagspause spazieren. Wenn ich, wie so oft, im Homeoffice bin, dann ist das ein 25 minütiger Spaziergang durch die umliegenden Felder. Dort wächst ziemlich viel Gemüse und sogar ziemlich viel Knollensellerie. Im Herbst und Frühwinter wurden die Knollen regelmäßig geerntet. Und dabei haben die Bauern viele, viele Knollen zurückgelassen. Die sind vom Anhänger gefallen oder übersehen worden. Und manchmal landet ganz aus Versehen eine Knolle in meiner mitgebrachten Tasche und später als Sellerieschnitzel auf meinem Teller.
Warum vegane Bratensoße noch besser schmeckt als richtige Bratensoße
Da der Sellerie ziemlich mild ist und leicht süßlich schmeckt, passt eine Bratensoße hervorragend dazu. Und seit ich auf das Geheimnis gekommen bin, wie man eine vegane Bratensoße macht, möchte ich dieses kulinarische Paar nicht mehr trennen. Eine vegane Bratensoße braucht ca. 15 Minuten, geht also erheblich schneller, als eine richtige Bratensoße und vermeidet dabei noch ganz nebenbei, dass Fleisch im Spiel ist.
In diesem Fall ist auch die Panade vegan, weshalb man hier von einem richtig guten, sehr deftigen veganem Essen sprechen kann. Aktuell eins meiner Lieblingsgerichte.
Sellerieschnitzel mit veganer Bratensoße und Kartoffelecken
Zutaten
- 1 kleine Sellerieknolle
- 1 kg Kartoffeln
- 3 EL Olivenöl
- Salz & schwarzer Pfeffer
- 2 TL Chilipulver
- Ca. 300-400 g Gemüsereste (Zucchini, Pilze, Paprika)
- 2 Zwiebeln
- 6 EL Bratöl
- 2 EL Tomatenmark
- 4 EL Sojasoße
- 1 Päckchen Sojasahne
- 200 g Cornflakes
- Ca. 100 g Mehl
- 200 ml Mineralwasser
- Petersilie für die Garnitur
Anleitungen
- Den Sellerie schälen und in 1 cm breite Scheiben schneiden. Diese in einem großen Topf mit Salzwasser ca. 8-10 Minuten weich kochen.
- Inzwischen die Kartoffeln mit Wasser und einer Gemüsebürste putzen und in Viertel oder Achtel schneiden. Die Kartoffeln mit Olivenöl, Salz, Chili und Pfeffer würzen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten und ca. 30 Minuten backen.
- Für die Soße das Gemüse 1-2 cm große schneiden. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. 1 EL Bratöl in einer Pfanne erhitzen und darin die Zwiebeln ca. 4 Minuten anschwitzen. Dann das Gemüse hinzugeben und 5 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten. Dann das Gemüse auf dem Pfannenboden zu Seite schieben, und das Tomatenmark zugeben. Durch Rühren das Tomatenmark anrösten, und dann mit dem Gemüse mischen. Die Sojasoße dazugeben und fast komplett einkochen lassen. Dann die Sojasahne dazugeben und alles ca. 5-10 Minuten sämig einkochen. Mit Salz und Pfeffer würzig abschmecken.
- Für die Sellerieschnitzel die Cornflakes etwas zerbrechen und auf einem flachen Teller ausbreiten. Auf einem zweiten flachen Teller 3 EL Mehl mit Salz und Pfeffer mischen. In einem tiefen Teller das restliche Mehl mit Mineralwasser anrühren, bis es die Konsistenz von Joghurt hat. (Ggf. etwas mehr zugeben, als hier im Rezept steht, ich mache das oft nach gefühl) Zunächst jede Selleriescheibe in Mehl wenden, dann durch die Mehl-Wasser-Masse ziehen, bis diese dünn anhaftet und dann kräftig mit Cornflakes panieren. In einer großen Pfanne das restliche Bratöl erhitzen und die Schnitzel bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten von jeder Seite ausbacken.
- Die Schnitzel zusammen mit den Kartoffeln und der veganen Bratensoße servieren und ganz klassisch mit Petersilie garnieren.
Liebe Lena beim Lesen fällt mir sofort meine Schulzeit wieder ein. Leider hatte ich keine Frau EngelSchmitt und keine Frau Johannes. Ich wurde mit Mit Ohrenziehen dafür bestraft, dass mirdie selbstgebackenen Baiser so gut geschmeckt haben, dass ich gerne noch eins wollte. Schade, solche Begebenheiten vergessen wir oft nicht. Mit den Sellerie ist das auch so eine Sache. Als Kind habe ich alleine schon das Wort gehasst, heute mag ich Selleriesalat. Falls mir kein Sellerie vor die Füße fällt, werde ich mir wohl einen kaufen und dein tolles Rezept nachkochen. Der Tipp mit der veganen Bratensoße ist genial.
Wie schade, dass es früher in der Schule so schrecklich war, da hatte ich mit meinen Grundschullehrerinnen echt viel Glück. Vielleicht bringe ich dir beim nächsten Mal einen Sellerie mit 🙂
Oh Lena, das sieht unglaublich lecker aus, würde ich direkt nachkochen. Leider gibt es hier keinen Knollensellerie in Kambodscha 😉 Erinnert mich trotzdem auch an eins meiner Lieblingsgerichte aus der Kindheit: Kohlrabischnitzel mit Kartoffelpüree und Gurkensalat – mhh. Liebe Grüße!
Liebe Anna, das glaube ich dir, dafür gibt es in Kambodscha viele andere, sehr köstliche Früchte. Nach denen habe ich hier Sehnsucht. Wenn du wieder in Deutschland bist, koche ich das gerne für dich. LG lena
Grade dieses köstliche Essen gekocht,
Habe ich sicher nicht das letzte Mal gemacht.
Richtiges Seelenfutter??