Letztes Jahr hatte ich euch ja von meiner Sorge berichtet, dass bald Schluss sein könnte mit meinem Saisongarten. Doch das Glück ist uns hold und mir sehr viel Einsatz und Teamarbeit haben wir es geschafft, dass es auch dieses Jahr wieder einen Acker für unser Gartenglück gibt. Am 21. April ging es los, da säten wir die ersten Pflanzen und am 5. Mai werden die vorgezogenen Pflanzen gesetzt. Dieses Jahr möchte ich euch ganz ausführlich durch mein Gartenjahr mitnehmen und euch auch meine Gartentipps verraten.
Vor dem Saisongarten heißt: Pflanzen auf der Fensterbank vorziehen
Meist beginne ich im März damit, einige Gemüsesorten vorzuziehen. Das heißt, ich säe Samen in spezielle Anzuchterde und hege und pflege die kleinen Minipflänzchen dann mit viel Hingabe. Dieses Jahr war ziemlich speziell, denn von Eiseskälte sind wir sozusagen sofort in dem Sommer durchgestartet. Ich hab am 30.3 meine Tomaten, Gurken, Paprika und Peperoni vorgesät und sie unter das Dachfenster in meinem Büro gestellt. Direkt nebendran lief da noch die Heizung auf Volltouren. Als ich am 10. April aus dem Kurzurlaub wieder kam, war es so warm, dass die kleinen grünen Pflanzen jetzt tagsüber schon auf meinem überdachten Balkon stehen können.
Pflanzen vorziehen – ab wann kann ich starten?
Hier wird dir die Entscheidung abgenommen und du kannst ganz entspannt starten, denn auf allen Samenpäckchen steht ganz genau drauf, ab wann die Vorzucht möglich ist. Das ist im Gewächshaus oder auf der Fensterbank sogar meist schon der Februar. Letztes Jahr habe ich bereits im Februar Tomaten, Chili, Kürbis und Wassermelone vorgezogen. Ich bin gespannt, wie sich der Unterschied zu diesem Jahr zeigen wird. Wichtig ist bei allen Pflanzen, die man vorzieht, dass es ihnen nie zu kalt wird. Das heißt, auch auf der Fensterbank sollte es möglichst nie unter 20 Grad Raumtemperatur fallen. Wenn es nachts mal 18-19 Grad sind, macht das meiner Erfahrung nach auch nichts aus. Je früher du startest, umso mehr Möglichkeiten hast du, zu reagieren, wenn z.B. einzelne Samen nicht aufgehen.
Wie Pflanzen vorziehen – gute Erde ist das Stichwort
Pflanzen vorziehen ist gar nicht schwer und viiiiel leichter, als du es dir vorstellst. Alles was du dazu brauchst:
- Gute Anzuchterde (ich nehme Bio-Erde)
- Kleine Pflanztöpfchen (dazu kann man z.B. von Kräutern und alten Pflanzen die Töpfchen verwenden, oder im Gartenmarkt gibt es oft umsonst Plastikschalen am Ausgang)
- Gutes Saatgut, ich kaufe z.B. von Bingenheimer, Bioland Jeebel oder Dreschflegel
- Wasser
- Geduld, Fürsorge und Liebe
Meine Devise ist, mich hier nicht in Unkosten zu stürzen, sondern über das Jahr hinweg immer mal wieder Saatgut zu sammeln und zu tauschen. Lediglich bei der Erde sollte man keineswegs sparen, denn je nährstoffreicher die zusammengesetzt ist, umso besser. Für meinen 60 qm großen Saisongarten ziehe ich auf etwa 20 qm die Pflanzen selbst vor. Dazu reichen mir 30 Liter Anzuchterde, die unter 10 € kostet.
Pflanzentauschbörsen nutzen
Neben Andernach ist ja auch Darmstadt als essbare Stadt bekannt. Hier gibt es super viele Beete, vertikale Gärten und Hochbeete mitten in der Stadt, die jeder beernten kann. Die Initiative Essbares Darmstadt ist da sehr aktiv und veranstaltet zum Beispiel auch Pflanzentauschtage und steht einem mit Rat und Tat zur Seite.
Mein Tipp beim Pflanzen vorziehen:
Einfach mal machen! Ich habe damit ewig nicht angefangen, weil ich so Angst hatte, alles falsch zu machen. Dabei kann so viel eigentlich gar nicht schief gehen. Im Grund genommen kann nur ganz wenig schief gehen, nämlich das du etwas Zeit und Geld verlierst und damit endest, doch fertige Pflanzen im Gartencenter kaufen zu müssen. Wer es nie ausprobiert, wird gar nicht wissen, ob er im ersten Jahr schon Erfolg hat. Ich werde mir für dieses Jahr nochmal die Auberginen und Wassermelonen vornehmen. Die sind letztes Jahr bei der Anzucht super gewachsen und hatten dann im Garten keine Früchte getragen.
Ich freue mich sehr, wenn ihr mich durchs Gartenjahr begleitet und auch gerne, wenn ihr eure Tipps zum Thema Saatgut und Gärtnern mit mir teilt.