Was macht Urlaub zu einem schönen, entspannten und genussreichen Urlaub? Sicher hat da jeder andere Vorstellungen. Die einen wohnen gerne im Hotel mit All inklusive und müssen sich dort um nichts kümmern. Andere bevorzugen Ferienwohnung und kochen selbst. Manche zelten am liebsten und erwärmen auf dem Campingkocher Dosensuppe. Oder eben man schläft in einem netten kleinen Hotel oder Bed & Breakfast mit Frühstück und genießt sein Essen in köstlichen Lokalitäten vor Ort. Für mich aktuell die schönste Art von Urlaub, kann man doch so jeden Tag Neues und Spannendes entdecken und hat trotzdem ein bequemes Bett.
Für alle Marrakesch Besucher empfehle ich uneingeschränkt das Riad Eden weiter. Bei einem längeren Aufenthalt kann es sich auch lohnen den Übernachtungspreis zu verhandeln. Auf keinen Fall in einem Hotel in der Medina absteigen, ein Riad sollte immer die erste Wahl sein.
Im Vorfeld unserer Urlaube grase ich das Internet ab, wo denn am besten gegessen, getrunken, gewandert, gechillt, gekocht und gebummelt werden kann. Dabei entsteht meist eine endlose Liste, die man nur abarbeiten könnte, hätte man jedes Mal vier Wochen zur Verfügung. Leider sieht das mein Chef mit den vier Wochen etwas anders und deshalb gibt es hier als Tipps, das Beste vom Besten als kleine Auswahl.
Verliert eure Angst und esst etwas an den Ständen auf dem Djemaa el Fna. Solange die Speisen gekocht und erwärmt sind, gibt es da nichts zu befürchten. (Zieht am besten keine frischen Klamotten an, ihr werdet den Geruch der Speisen annehmen.)
Setzt euch mittags ins Cafe des Espices, beobachtet den kleinen Markt und die Menschen am Rand der Souks. Nutella-Crêpe mit Bananen sind unbedingt zu empfehlen. Für Nicht-Kaffeetrinker auch der frische Orangensaft.
Esst in einer der endlosen kleinen Straßen unbedingt Galette. Dort werden die großen Fladen auf heißen Steinplatten gebacken und kosten umgerechnet 25 Cent. Mit Käse und diversen Füllungen 50 Cent.
In der Rue Riad Zitoun el Jedid gibt es einige schöne kleine Cafe‘s in denen man auch gut essen kann. Außerdem ist die Straße schön zum Bummeln.
Macht im Riad Jona (Rue Zitoun Lakdim) einen Kochkurst mit Michelle und Aisha. Dazu gehört ein Einkauf auf einem Einheimischen-Markt, gemeinsames Kochen, Teezubereitung, Zeremonie und Dinner auf der Dachterrasse des Riads. (Merke: keinen marokkanischen Rotwein trinken)
Das Musee de Marrakesch kann man sich sparen. Stattdessen lieber in den Bahia-Palast gehen, das ist umsonst und sehr viel sympathischer.
Falls ihr wandern wollt oder Interesse habt, das Ourika-Tal zu besuchen, wird euer Riad gerne etwas für euch organisieren. Wir waren in Imlil wandern und danach bei einer Berber-Familie zum essen. Etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren.
Der Jardin Majorelle ist so schön, wie in jedem Reiseführer beschrieben. Und danach hatten wir bei 42 Grad im Schatten ein Eis beim „goldenem M“.
Während unseres Kochkurses im Riad Jona haben wir gelernt, wie die Marokkaner traditionell Couscous zubereiten.
Dazu Couscous in einer Schale mit 2-3 EL Wasser, 2-3 EL Öl mit den Händen locker vermischen. Einen großen Topf mit Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Auf den Topf ein Edelstahl-Sieb setzen und den Couscous einfüllen. Mit Deckel schließen. 10 Minuten im Dampf garen, dann den Couscous zurück in die Schüssel füllen und erneut 2-3 EL Wasser untermischen. Dann geht es zurück ins Sieb. Diese Prozedur wird noch einmal wiederholt. Dann hat der Couscous die perfekte Konsistenz. Wer Zeit hat, sollte diese Art der Zubereitung unbedingt ausprobieren. Und keine Sorge, der Couscous fällt nicht durch die Löcher am Siebboden.
Dazu wird traditionell eine Soße aus Tomaten und Auberginen sowie Koriander serviert. Dazu Tomaten auf einer Vierkantreibe grob raspeln und alles auffangen. Auberginen auf offener Flamme oder auf dem Grill schwarz grillen. Die schwarze Haut mit einem Messer abschaben und das Fruchtfleisch klein zerdrücken. Mit den Tomaten, Salz, etwas Paprikagewürz und frischem Koriander mischen. Lecker. Dazu kann man auch wunderbar das feine Griesbrot genießen, das ich euch im nächsten Post zusammen mit einer leckeren Gemüsetajine vorstellen werde.
Ich hab vom Marokko Urlaub genau die gleiche Teekanne mit den Gläschen und die Tajine-Gewürzmischung mitgebracht 😉 Mir hat die Djemaa el Fna auch richtig gut gefallen – die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich, wenn in der Dämmerung die ganzen Stände daherrollen und der Platz „lebendig“ wird.
Deine Tajine sieht auf jeden Fall wirklich sehr lecker aus. Lg Elli
Hallo, schöne Fotos ! meine marokkourlaube sind schon 38 jahre her, aber was du schreibst zeigt, dass die Faszination dieses Landes noch immer lebendig ist …
„Verliert eure Angst und esst etwas an den Ständen auf dem Djemaa el Fna. Zieht am besten keine frischen Klamotten an. Setzt euch mittags ins Cafe des Espices. Das Musee de Marrakesch kann man sich sparen. Stattdessen lieber in den Bahia-Palast gehen. Falls ihr wandern wollt oder Interesse habt, das Ourika-Tal zu besuchen, etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren. Der Jardin Majorelle ist so schön, wie in jedem Reiseführer beschrieben.“
Stimme deinen Tipps in diesen Punkten 100%ig zu. Was die Übernachtung angeht, so gibt es auch in der Medina einige sehr schöne Hotels, die günstiger als ein Riad sind. Natürlich kommt man im Riad der Sehnsucht nach 1001 Nacht schon verdammt nahe, wer aber länger in Marokko unterwegs ist und ein bisschen aufs Budget achten muss, kann auch schön und günstig unterkommen in den oft relativ einfachen aber sauberen Hotels unterkommen (z.B. in der südlichen Medina im Hotel Sindi Sud (5 EUR pP) oder im Hotel Essaouira (7 EUR pP)).
Und mein dritter Punkt: Deine Fotos sind grandios, RSS-Feed abonniert!
Hi,
du hast natürlich recht mit deinen Unterkunft-Tipps, vielen Dank dafür. Die Hotels sind sehr gut, wenn man wirklich länger rumreist. Für uns war die Riad-Zeit einfach extrem entspannend und mit vielen persönlichen Eindrücken und „Kocherfahrungen“ 🙂 Herzlichen Dank und viele Grüße,
Lena
Den Couscous werde ich so wohl mal versuchen. Klingt echt interessant. Kann mir noch gar nicht so recht vorstellen, wo der Unterschied in dieser Machart liegt. Aber ich werde es wohl erfahren 😉
Gruß,
Jens
Lieber Jens,
der Unterschied ist groß – der Couscous wir viel viel aromatischer und bissfester und schmeckt dadurch nach etwas. Man kann ihn sogar pur essen. 🙂
LG Lena
Tolle Fotos, die Gewürze konnte ich fast riechen .. Ich selbst bin von der Stadt begeistert und werde dieses Jahr wieder hinfahren um noch mehr Schönheiten zu entdecken.