Seit meine Freundinnen und ich letztes Jahr ein wundervolle Woche in Frankreich in der Nähe von Bordeaux verbrachten haben, bin ich großer Fan des französischen Städtchens und des Atlantikstreifens am Cap Ferret. Tatsächlich haben wir uns damals diesen Urlaubsort ausgesucht, weil uns der Film „Kleine wahre Lügen“ so begeistert hat, der am Cap Ferret spielt.
Und jetzt, nach einer FUSSBALLreise nach Bordeaux (mal ehrlich, nach Frankreich fährt man wegen Wein, Croissants und Macarons und nicht wegen Fussball), ist Anneliese auch endlich Fan und möchte französische Köstlichkeiten auch zu Hause genießen. Es gab also eine großartige Ankündigung, er wolle Quiche selbst backen. Der Plan stand, die Zutaten wurden gekauft und ein Samstag zum großen Backtag auserkoren. Und was soll ich sagen, auf Grund eines wirklich ungeplanten und absolut nicht vorhersehbaren Bundesligaspiels am Samstagnachmittag wurde das Quichebacken schneller ad acta gelegt als ich blinzeln konnte.
So nicht Freundchen, hab ich mir gedacht, und die Quiche ganz einfach selbstgemacht. Das ist nämlich noch dazu kein Hexenwerk, geht relativ schnell und schmeckt hervorragend. Gemeinerweise hätte ich sie dem Manne einfach vorenthalten sollen, aber seine Wut über das verlorene Fussballspiel (kein Wunder, wenn man Eintracht Frankfurt Fan ist) ließ mich weich werden und bevor ich überhaupt den Fotoapparat in die Hand nehmen konnte, war die Quiche schon halb aufgegessen.
Für den buttrigen Teig braucht ihr:
200 g kalte gewürfelte Butter
300 g Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
Es gilt, die Zutaten möglichst schnell und gut miteinander zu vermischen. Entweder ihr nutzt für den Anfang die Knethaken eurer Küchenmaschine und macht dann mit den Händen weiter, oder ihr benutzt von Beginn an die Hände. Der Teig verbindet sich immer besser, wird aber auch am Ende noch etwas bröselig sein.
Für die Füllung:
1 Stange Lauch
1 rote Zwiebel
2 Eier
1 Becher Creme Fraiche
Salz
Pfeffer
1 frische Peperoni
Etwas Milch
2 Hand voll Parmesan
Cocktailtomaten (1 Schale oder 250 g)
Den Lauch halbieren und dann waschen, so kann der Schmutz durch die Rillen ganz leicht abfließen. In schmale Streifen schneiden. Auch die rote Zwiebel in schmale Kästchen oder Streifen schneiden und beides zusammen in Olivenöl ca. 8 Minuten andünsten. In dieser Zeit den Teig ausrollen. Ich benutzte eine Quicheform mit herausnehmbarem Boden, so lässt sich später alles ganz leicht auf eine Kuchenplatte setzen. Die Form buttern und den ausgerollten Teig hineinlegen (Wer keine Quicheform hat, kann auch eine runde Kuchenform benutzen). Sowohl den Boden, als auch den Rand der Form (1,5 cm hoch) mit Teig auskleiden. Nun zuerst Lauch und Zwiebeln gleichmäßig auf dem Boden verteilen, danach salzen, pfeffern und die kleinen feingeschnittenen Peperonistücke darüber verteilen. 1 Becher Creme Fraiche mit 2 Eiern und etwas Milch (2-3 Esslöffel) schön verrühren und ganz langsam über den Boden gießen. Den Parmesan verteilen und zu Guter Letzt die kleinen Tomaten draufsetzten. Die Quiche braucht bei 180 Grad etwa 30 Minuten. Ob sie gut ist, seht ihr am gebräunten Parmesan und an der fest gewordenen Eimasse.
Dazu könnt ihr euch natürlich ein feines Schlückchen Bordeaux gönnen, oder falls ihr in Fussballlaune seid, einfach ein kühles Bier.
Also Wien ade, Bordeaux wir kommen.
Ich liebe Quiches und Tartes und nutze sie oft, um ein bisschen mediterranes Urlaubsfeeling ins Haus zu holen – gerade in der kalten Jahreszeit. Auch super für die Resteverwertung. Wobei das Wort fast zu hässlich ist für so ein schönes Essen 🙂 Und, sag mal, die Fußballreise nach Bordeaux war nicht zufällig, um die Eintracht siegen zu sehen im Europapokal? 😉 Dann sollte Deine Freundin dringend heute mal auf meinen Blog gucken 😀